Professor Dr. med. Markus Backmund
  • 2013

    Bestellung zum Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München

  • 2005

    Habilitation an der Ludwig-Maximilians-Universität München

  • 1989

    Promotion zum Dr. med. mit „magna cum laude“

Vortrag Prof. Dr. med. Markus Backmund
Wissenschaft und Forschung

Meine Forschung beschäftigt sich mit Fragestellungen, die direkt den Patientinnen*Patienten helfen sollen. 1991 erkannte ich erstmals, dass die eine oder andere vorherrschende Lehrmeinung sich nicht auf Forschungsergebnisse stützte, sondern weiter gereichte Ideologie war. So leuchtete es mir nicht ein, warum zum Beispiel Menschen, die von Opioiden wegkommen wollten, deshalb körperlich und seelisch leiden mussten. Das Forschungsprojekt „qualifizierte Entzugsbehandlung“, wurde anfangs von allen Fachgrößen kritisiert, setzte sich jedoch rasch aufgrund der sehr guten Forschungsergebnisse überregional durch.

Als zweites durchschlagendes Forschungsprojekt beschäftigte ich mich mit der Behandlung der Infektionskrankheit Hepatitis C, von der besonders häufig Suchtkranke betroffen sind. Als ich las, dass 1997 die amerikanische Gesundheitsbehörde gerade diese Gruppe pauschal als Kontraindikation von der Behandlung ausgeschlossen hatte – Europäer und Deutsche folgten der Meinung der Amerikaner- , habe ich nachgefragt, auf welcher wissenschaftlichen Grundlage dies basiere. Ich erhielt die Antwort: Diese Patienten*innen seien nicht zuverlässig, das wisse man doch.

Diese diskriminierende Ideologie war der Anstoß für mich, die postulierte Unzuverlässigkeit bei Suchtkranken zu erforschen. Ich konnte in einer prospektiven Studie zeigen, dass suchtkranke Menschen auch eine einjährige, schwierige Medikamententherapie absolvieren können: Die Heilungsergebnisse waren mindestens so gut wie in der Allgemeinbevölkerung. Diese Arbeit wurde 2001 in der amerikanischen Konsensuskonferenz vorgetragen und führte zur vollständigen Veränderung der Empfehlungen: Seit dem dürfen und sollen suchtkranke Menschen, die an Hepatitis C erkrankt sind, behandelt werden. Jahre später folgten Europäer und Deutschland diesen Leitlinien.

Veröffentlichungen

Liste aller Originalarbeiten (PDF Dokument)

Ausbildung

  • 2017 – 2020

    Ausbildung zum zertifizierten EMDR - Therapeuten

    EMDR Zertifikat
  • 1991 – 2007

    Ausbildung zum Infektiologen

  • 1991 - 1995

    Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin am Klinikum Schwabing, Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität München

  • 1989 – 2004

    Ausbildung zum Notfallmediziner

  • 1989 – 1997

    Ausbildung zum Suchtmediziner

  • 1989 – 1995

    Ausbildung zum Psychotherapeuten

  • 1989 – 1991

    Arzt im Praktikum am Klinikum Schwabing, Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität München

  • 1983 - 1989

    Studium der Humanmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München

  • 1982 – 1983

    Ziviler Ersatzdienst an der Pfennigparade e.V. für Körperbehinderte

  • 1981 – 1982

    Studium der Theologie und Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München

  • 1972 - 1981

    Humanistisches Wilhelmsgymnasium in München, Abitur 1981

  • 1968 – 1972

    Volksschule an der Gebelestraße, Bogenhausen

Beruflicher Werdegang

Ich habe Medizin studiert, um Psychiater zu werden. In den 1980/1990er Jahren beinhaltete die damals überwiegend biologisch geprägte Psychiatrie praktisch keine Psychotherapie. Beeindruckt von der HIV-Epidemie – damals litten überwiegend junge kreative Menschen an AIDS und starben – habe ich bereits im ersten Jahr als Arzt meine sehr umfangreiche Psychotherapieausbildung begonnen. Die täglich wechselnden Leiden von AIDS ließen sich medizinisch kaum lindern – oft war das Einzige, was ich tun konnte, dasitzen, da sein und zuhören. Mein Herz schlug und schlägt immer noch für die Schwächsten. Und da hatte ich angesichts der Diskriminierungen, denen diese jungen, an AIDS sterbenden Menschen ausgesetzt waren, meinen ersten Bestimmungsort gefunden. So lernte ich die ganze internistische Bandbreite, die Intensiv- und Notfallmedizin kennen. 1997 wurde ich zum Oberarzt der Abteilung für Tropen- und Infektionskrankheiten berufen, zu der auch eine eigene Intensivstation gehörte. Bereits 1991 hatte ich begonnen, mit Forschungsgeldern des Bundesgesundheitsministeriums eine eigene Abteilung aufzubauen. Von 2001 bis 2011 leitete ich diese Abteilung. 2004 wurde ich zum leitenden Oberarzt der Klinik 3 des Klinikum Schwabings berufen. 2007 gründete ich das Praxiszentrum im Tal und arbeite seit 12 Jahren fast ausschließlich psychotherapeutisch-psychiatrisch.

Weitere Tätigkeiten und Ämter

Gründer und Mitherausgeber der Zeitschrift Suchtmedizin

Initiator und Leiter Interdisziplinärer Kongress für Suchtmedizin (www.suchtkongress.de)

Nachdem Professor Dr. med. Markus Backmund im Januar 2020 seit 2010 zum fünften Mal zum Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Suchtmedizin (DGS e.V.) gewählt worden ist, übernahm er am 29. Februar 2020 die Präsidentschaft des Dachverbands der Deutschen Suchtfachgesellschaften von Professor Dr. med. Anil Batra. (www.dachverband-sucht.de)

Präsidentschaft des Dachverbands der Deutschen Suchtfachgesellschaften 2020
  • Präsident der Dachgesellschaft der Deutschen Suchtfachgesellschaften (DSG)
  • Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Suchtmedizin (DGS e.V.)
  • Mitglied in der Qualitätskommission der Bayerischen Landesärztekammer
  • Mitglied im Koordinierungsgremiums zur Strategie zur Eindämmung von HIV, Hepatitis B und C und anderen sexuell übertragbargen Krankheiten des Bundesgesundheitsministeriums
  • Mitglied in der Bayerischen Akademie für Suchtfragen (BAS e.V.)
  • Mitglied bei EMDRIA Deutschland e.V.
  • Gründungsmitglied und Vorstand von AST e.V.
  • Gründungsmitglied von INHSU.org

Diskrete Terminvergabe nach Vereinbarung.
Telefon:
+49 - (0)89 - 452 28 56 0

Telefonische Erreichbarkeit:
Mo - Do 7:30 - 16 Uhr
Freitag 7:30 - 14 Uhr
Sa, So und an Feiertagen 8:30 - 10 Uhr

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D-80331 München

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